Stress – Was hat mein Körper damit zu tun?

Negative Gefühle, schlechte Erfahrungen, Ärger, Zorn, Furcht, Angst, starker Zeitdruck…im Körper gibt es da gar keinen so großen Unterschied: alles wirkt als "Stress“, führt zur Ausschüttung von Hormonen wie Cortisol und von Neurotransmittern wie Adrenalin. Das führt zu einer Aktivierung des Herz-Kreislauf-Systems, während unser Immunsystem, Fortpflanzungssystem, Nervenwachstum und Verdauung gehemmt werden.

Wir kennen das: da schlägt das Herz schneller, unsere Muskeln sind angespannt, bei manchen kribbeln die Beine, manche spüren einen Druck im Bauch, manche spüren den Druck eher im Kopf, die Atmung verändert sich usw.

Das bedeutet: alles, was bei mir psychisch passiert, erlebe ich auch körperlich - Gefühle werden im Körper spürbar.

Stehe ich langfristig unter Druck kann das natürlich zahlreiche psychische und körperliche Folgen haben.

Ist die Stressreaktion bei uns allen so?
Ja und nein. Die sogenannte Stresskaskade, also die Reaktionen in unserem Körper sind prinzipiell bei uns allen gleich. Bei den Situationen aber, die bei uns Stress auslösen, gibt es große Unterschiede. Was der eine furchtbar findet, ist dem anderen völlig egal, was den einen schockt, amüsiert den anderen höchstens. Das ist natürlich auch durch unser soziales Umfeld geprägt, hängt aber auch sehr von unserem Vorerleben, unseren bewusst und unbewusst gemachten Erfahrungen ab.

Was haben unsere Erfahrungen mit unserer Reaktion auf neue Situationen zu tun, mit unserer Bewertung, ob wir eine Situation stressig finden, oder nicht? In unserem Gehirn wird das, WAS wir erleben mit dem WIE wir es erleben „verkoppelt“ abgespeichert und führt dort auf verschiedenen Ebenen zu Veränderungen (von der Gen-Expression bis hin zu den Nervenzell-Vernetzungen). Das ist dann in unserem „Gedächtnis", und zwar überwiegend unbewusst.
Erleben wir z.B. in unserer Kindheit (besonders in der frühen) eine Bedrohung unseres familiären Schutzraums hat das prägende Folgen für unser Gehirn, auch, wenn wir uns selbst überhaupt nicht mehr bewusst daran erinnern.
Übrigens wird während der Ausbildung unseres Gehirns im Embryo unsere Reaktionsweise auf Belastungen (Stressreaktionskaskade) und unsere Fähigkeit uns selbst zu beruhigen nach dem Vorbild des mütterlichen Gehirns ausgeprägt (Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth).

Wieso regt mich denn nun was auf, was andere „kalt“ lässt?

Nun, wenn ich etwas erlebe (also eigentlich jede Sekunde…) sucht mein Gehirn (wieder unbewusst) nach ähnlichen Erlebnissen in meiner Vergangenheit (von denen manche in meinem bewussten Gedächtnis gespeichert sind, die meisten aber sind gespeichert, ohne mir bewusst zugänglich zu sein). Je älter wir werden, desto wahrscheinlicher findet unser Gehirn da auch etwas. Und dann erfolgt eine Reaktion „nach altem Muster“.

Und wenn ich das aber nicht mehr so will? Weil ich darunter leide? Oder ich einfach anders reagieren will?

Ich kann nicht ungeschehen machen, was ich erlebt habe, aber ich kann auf vielerlei Weise Einfluss darauf nehmen, wie es in Zukunft in mir wirkt.

Wenn es mir zum Beispiel gelingt, an einer in der Vergangenheit negativ erlebten Situation etwas zu entdecken, das positiv ist, also einen „dafür war es gut“-Aspekt, dann wird diese Erinnerung aktiv von mir weniger belastend umgestaltet.
Ich nenne das „eine Blume im Wüstenboden“ finden. Das soll kein „Schön-gucken“ sein, sondern lediglich den Blick weiten für eine andere Perspektive.

Viele weitere Möglichkeiten bieten sich mir auf diesem Weg auch in Form von Coaching oder Psychotherapie.

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