Also alle diese Nachrichten, mit denen sich so viel Geld verdienen lässt…. Wer wann wen auf welche Weise grausam ermordet hat und wie er dafür bestraft wurde oder auch nicht. Also ich möchte auf keinen Fall falsch verstanden werden: das ist furchtbar! Und diese Menschen verdienen unser Mitgefühl und unsere Unterstützung und natürlich unseren Schutz. Und es ist politisch auch dringend wichtig, unsere Umwelt zu thematisieren, das Plastik, unser Klima. etc. Es ist unsere Verantwortung was da passiert und nur, wenn wir das Ausmaß kennen, kann jeder von uns in seinem eigenen Handlungsumfeld aktiv werden.
Aber warum so viel mehr negative Nachrichten als positive
Ich muss gestehen, ich verstehe es nicht. Neben all´ diesen Grausamkeiten auf dieser Welt passiert so viel Gutes. So viele „abermillionen“ Handlungen von Liebe, täglich, stündlich. Wieso wird da nicht mehr drüber berichtet? Wieso verkauft sich das nicht? Nicht anstelle der schlechten Nachrichten, sondern zusätzlich zu und neben.
Ist das langweilig? Nichts Besonderes? Es gibt Menschen, die behaupten, wir würden uns besser fühlen, wenn wir andere leiden sehen (so nach dem Motto: Schwein gehabt, den hats getroffen, mich nicht). Ich kann ja nun nur für mich sprechen, aber für mich funktioniert das so nicht und ich kenne genug andere, für die das so auch nicht funktioniert
Mein Eindruck ist eher: es schürt Angst und Trauer. Es verunsichert und verursacht Stress! Man könnte sogar noch einen Schritt weiter gehen: es ist nicht förderlich für die Gesundheit. Und wer Angst hat, der ist auch nicht mehr so fähig zu Empathie. Nach den Forschungsergebnissen der Neuropsychologin Grit Hein, Universität Würzburg, braucht Empathie einen Nährboden aus (dem Gefühl von) Sicherheit und Vertrauen (FAZ 09.03.2018, S. 9).
Ich kenne Menschen, die deshalb keine Nachrichten mehr sehen und keine Zeitung mehr lesen. Das ist ein verständlicher Ansatz, ist für mich aber keine Lösung: für mich ist Information über die Welt ein wichtiger Teil meines Menschenrechts und Teil meiner Freiheit. Umso mehr würde ich mir eine vielfältiger Information wünschen, eben auch über positive Ereignisse (jenseits von Sport, sorry!)
Wieso beschäftigt mich das als Coach? Unsere Psyche leidet, wenn sie fortwährend und rund um die Uhr von aversiven (negativen) Nachrichten umgeben ist, die unserem Gehirn suggerieren, dass es in Gefahr sei.
Übrigens kann unser unbewusstes Gehirn nicht unterscheiden, ob etwas „Film“ oder „Realität“ ist. Deshalb ist es auch keine gute Idee, nach einem stressigen Tag sich abends einen Horrorfilm „reinzuziehen“, oder einen Thriller. Für unsere System bedeutet das: nach einem Tag voller Stresshormone geht es jetzt genau damit weiter.
Es ist also wichtig, neben den (leider) fast ausschließlich schlechten Nachrichten für Inseln der Ruhe, der Stille und der Harmonie zu sorgen. Wenn das im Außen nicht möglich ist, dann eben alleine, sozusagen zusammen mit sich selbst (Meditation etc.) und / oder alleine in der Natur. Ach ja, nicht das ich das vergesse: ohne Handy, Tablet, Laptop……
